Taste the Waste, copyright: W-film, 2011
  • Regie

    Valentin Thurn

  • Buch

    Valentin Thurn

  • Land / Jahr

    Deutschland 2011

  • Länge

    90 Min.

  • Format

    digital

  • FSK

    ohne Altersbeschränkung

  • Kinostart

    08.09.2011

  • Verleih

    W-film

 
 

Altersempfehlung | Schulunterrricht

Empfohlen ab 13 Jahren | Ab 8. Klasse

 

Inhalt

Wir sind es gewohnt, jederzeit alle Lebensmittel frisch zu erhalten. Unsere Ansprüche sind hoch: Nähert sich etwas dem Mindesthaltbarkeitsdatum, wird es bald entsorgt. Auch sind wir es gewohnt, dass die Produkte bestimmte optische Normen erfüllen. Die Vorauswahl, die die Händler dazu treffen, bekommen die Konsumenten nicht mit. „Taste the Waste“ blickt hinter die Kulissen, zeigt die gigantischen Ausmaße der Lebensmittelvernichtung und die globalen Zusammenhänge, die zwischen Verschwendung auf der einen Seite der Welt und Hunger und Armut auf der anderen Seite der Welt bestehen, sowie die Auswirkungen, die unser Konsumverhalten auf Klima und Umwelt haben.

Der Film zeigt aber auch, dass ein Umdenken begonnen hat. Konsumenten, Verkäufer, Händler, Arbeiter, Wissenschaftler, Landwirte, Rechtsanwälte, Aktivisten und Politiker kommen zu Wort und werden beim vielfältigen Umgang mit Lebensmitteln gezeigt – bei ihrem Engagement und ihrer Arbeit, beim Einkaufen, Kochen und Essen.

 

Umsetzung

Ohne Erzählerstimme, ausschließlich kommentiert durch die Aussagen der Interviewpartner und durch gelegentlich eingeblendete Schrifttafeln mit Basisinformationen, beobachtet der Film alltägliche Szenen und Handgriffe im Umgang mit Lebensmitteln. Auch zeigt er drastische, schockierende Bilder wie blutverschmierte Mülltonnen, aus denen Fischköpfe ragen, und immer wieder Berge von Broten, Obst und Gemüse, durch die sich Bagger graben. Auf doppelte Weise löst er damit emotionale Reaktionen aus: Die Zuschauer identifizieren sich mit den vertrauten Szenarien, gleichzeitig werden sie durch den Blick hinter die Kulissen, der Unschönes offenbart, ergriffen. Doch der Film weist auch einen Weg aus der Schockstarre, indem er zeigt, wie Menschen handeln und das System durchbrechen wollen. Dass die neuen Lebenswege im Grunde auf eine Rückbesinnung und Rückverwandlung hindeuten, wird schon zu Beginn, im Prolog des Films deutlich: Im Stopptrick-Verfahren und im Rückwärtslauf wandern Lebensmittel aus einer Mülltonne auf eine festliche Tafel, wo sie sich zum prächtigen Büffet aufbauen.

 

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

Taste the Waste macht ökologische Missstände transparent, die im alltäglichen Leben der Menschen Relevanz haben. Interviewpartner aus verschiedenen Ländern, gesellschaftlichen Zusammenhängen, sozialen Schichten und Berufssparten diskutieren die Problematik aus ihrer jeweiligen Perspektive. Sie zeigen, welche Lösungswege sie persönlich mitentwickelt haben, wie alternative Lebensentwürfe, beziehungsweise Berufsbilder aussehen können und wie man seine Umwelt lebenswerter gestalten kann. Ihr Engagement wirkt sich auf die Zuschauer des Films aus, indem es die Dringlichkeit des Themas vermittelt und indirekt dazu auffordert, eigene Einstellungen und das eigene Handeln zu hinterfragen. So kann der Film insbesondere für Schülerinnen und Schüler, die sich im Prozess des Erwachsenwerdens befinden, Impulse für ihr zukünftiges Handeln als Erwachsene setzen und als Entscheidungshilfe für eine nachhaltigere Lebensweise dienen.