Ressourcenverbrauch
0,49 für einen Joghurt, das Kilo Hackfleisch für 2,99 oder 100g Schnittkäse für 0,89 - bei diesen Preisen wird schnell vergessen, dass nicht nur das Lebensmittel bezahlt wird, sondern der Preis außerdem andere Kosten enthält. Denn bevor ein Lebensmittel im Regal zum Kauf angeboten wird, hat es bereits eine ganze Reihe von Stationen durchlaufen. In jeder Station werden Energie und Rohstoffe verwendet, um das Lebensmittel weiterzuverarbeiten. Vor diesem Hintergrund ist es besonders dramatisch, wenn diese ganzen Ressourcen verbraucht werden, um am Ende ungenutzt weggeworfen zu werden.
Nennen Sie Kostenfaktoren, die anfallen, bis die Ware im Supermarktregal steht. (Siehe Dokument Aufgaben und Lösungen)
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Rund 2147 kg Treibhausgase werden in Deutschland allein für die Bereitstellung von Lebensmitteln, also die landwirtschaftliche Produktion, Verarbeitung und Transport pro Jahr und Haushalt ausgestoßen. Noch einmal so viel verbraucht jeder Haushalt für die Lagerung und Zubereitung. Abhängig von ihrer Gewinnung, der Weiterverarbeitung und der Art des Lebensmittels werden unterschiedlich viele Treibhausgase ausgestoßen und Ressourcen verbraucht. Somit fällt die Ökobilanz von Lebensmitteln ganz unterschiedlich aus.
Nennen Sie Faktoren, die in die Ökobilanz eines Lebensmittels einfließen. Nennen Sie Möglichkeiten, die die Ökobilanz eines Nahrungsmittels verbessern.
Handlungsoptionen
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In der Herstellung, Vermarktung und im Konsum wird es zunehmend wichtiger, in Nachhaltigkeit zu investieren. Die sich verändernden globalen Voraussetzungen erfordern ein Umdenken, um die nachhaltige Versorgung der Weltbevölkerung mit Lebensmitteln auf Dauer zu gewährleisten. Zu diesen globalen Veränderungen gehören:
- Änderung der Verzehrgewohnheiten gerade in den Schwellenländern China, Indien und Brasilien verändern sich durch wachsenden Wohlstand auch die Nahrungsgewohnheiten. Weltweit hat sich der Fleischkonsum in den vergangenen 25 Jahren verdoppelt.
- Bevölkerungszuwachs
- Ressourcendefizite und zunehmender Flächenverbrauch
- Steigende Anforderungen an Produkt- und Prozessqualität
- Zunehmender internationaler Wettbewerb
Doch bereits bei der Herstellung kann man ressourcenschonend vorgehen. Über die verschiedenen Herstellungsschritte bis zum Endverbraucher gibt es Möglichkeiten, die Ökobilanz zu verbessern. So sind Produkte aus der ökologischen Landwirtschaft ressourcenschonender als aus konventioneller Landwirtschaft. Dabei wird das Prinzip der Kreislaufwirtschaft verfolgt: Futter für Nutztiere wächst auf den Feldern und Grünland, die später mit dem Mist der Tiere wieder gedüngt werden. Es dürfen nur so viele Tiere gehalten werden, wie das Land auch ernähren kann. Auf künstliche Düngemittel oder chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel wird gänzlich verzichtet.
In Deutschland stagnieren in den letzten Jahren die landwirtschaftlich verursachten Umweltprobleme, weltweit nehmen sie aber weiterhin zu.
Als Verbraucher kann man einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, indem auf Produkte der Saison und aus der Region zurückgegriffen wird. Das spart Energie für Transport, Verpackung und Weiterverarbeitung und somit auch Treibhausgasemissionen.
Doch gerade der Verbraucher hat die Möglichkeit, ressourcenschonend einzukaufen.
Nennen Sie Möglichkeiten, unnötigen Müll zu vermeiden und somit Ressourcen zu schonen. (Siehe Dokument Aufgaben und Lösungen)
Angesichts der sich verknappenden Ressourcen hat sich der Ständige Ausschuss für Agrarforschung der Europäischen Union im Mai 2011 einen Bericht vorgelegt, nach dem der noch vorherrschende und bestimmende Produktivismus durch Suffizienz ersetzt werden müsse, um die Welternährung weiterhin gewährleisten zu können. Es ist nicht zukunftsweisend, die Produktion immer weiter anzutreiben, sondern man muss dahin kommen, dass man ausreichend produziert, um nicht unnötig Ressourcen zu verschwenden. Noch sind viele komplexe Zusammenhänge und Folgen wissenschaftlich nicht erforscht und die Ressource Zeit wird sichtbar knapper, um nachhaltige Lösungen zu finden. So müsse die Landwirtschaft der Zukunft robust, widerstandfähig gegen ökologische und ökonomische Krisen und lokal und regional ausgerichtet sein.